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Auf nach Nice!

Bonjour,

Endlich kann ich auch mal wieder Ferien machen wie sich das gehört, nämlich im Süden und mit einem Billigflieger voller leicht bekleideter Engländerinnen.

Jet2 ist nicht Ryan Air und doch ist der Unterschied zwischen einer "richtigen" Fluglinie und Jet2 unangenehm. Fühlt sich alles billig an.

Arnd holt mit seinen zwei Jungs Lieve und mich vom Flughafen ab. Die Temperatur haut mich erstmal um. Wie schnell man sich doch an nordeuropäisches Mistwetter gewöhnt!

Wir verbingen einen entspannten Abend und bereiten uns auf den anstrengenden Samstag vor.

Samstag kaufen wir Unmengen von Essen und anderen Zutaten und konstruieren dann einen Grill. Am Abend feiern wir den sechsten Hochzeitstag von Carine und Arnd. Wir überraschen uns selbst und gehen erst kurz vor Sonnenaufgang ins Bett.

Party bei Familie Kohrs, quasi im Wald

Am Sonntag räumen wir auf. Den Abend verbringen Arnd und ich mit den Kindern zuhause, während die anderen Gäste mit Carine in Nice die Fête de la Musique feiern.

Der mißmutige Kater

Montag abend vermutet Annette mein mißmutiger Kater habe Flöhe, weil er wie ein wilder Affe hin und her springt. Ich tippe eher auf Jagdinstinkt und Insekten.

Später kann ich wie üblich an fremden Orten nicht einschlafen und muß zusehen, wie er zunächst auf mein Bett kommt und schläft, dann allerdings unruhig wird und sich beißt. Ich werde ebenfalls unruhig.

Als Vorsichtsmaßnahme werfe ich den Kater raus. Danach finde ich Blut auf dem Bett. Äh was? Ob sich Kater blutig gekratzt hat? Oder ich? Ich bemerke, daß meine Knöchel stark zerschunden sind, vielleicht schlimmer als Mücken das hinbekommen hätten.

Bugger... Flöhe!

Ich werfe Decke, Kopfkissen, Laken und Klamotten raus und gehe erstmal duschen. Das ist ja auch morgens um 5 meine Lieblingsbeschäftigung. Besonders wenn ich noch nicht geschlafen habe.

Ich plane auf dem Sofa im Wohnzimmer wenigstens noch ein wenig zu schlafen, dann fällt mir aber ein, daß dort der Kater während des Abendessens geschlummert hatte. Na toll, dann schlafe ich halt nicht mehr.

Dienstag beginnt mit ein wenig Forschung.

Ich kämme den Kater auf der Suche nach Flohexkrement, kann aber nur Haare finden. Weder auf dem Kater noch auf den Laken rührt sich etwas. Hm. So ganz sicher bin ich mir aber nicht, denn auch in den Folgenächten hat er ab und zu wilde Anwandlungen und beißt sich an verschiedenen Stellen.

Ich beschließe bei unserem nächsten Besuch im August ein wenig Frontline auf seinen Nacken zu träufeln, als Vorsichtsmaßnahme. Falls er dann noch die selben Mätzchen macht.

Idioten in Frankreich

Die anderen Tage bieten nichts ungewöhnliches. Spät aufstehen, rumlungern, Wärme, Bier, so Sachen halt.

Freitag am Flughafen werde ich wieder daran erinnert, was genau mich an Frankreich stört.

Am Grenzerhäuschen zwischen den A Gates und B Gates sitzen 2 Grenzer, ansonsten ist nichts los, denn vom Flug nach Dubai sind alle durch bis auf drei Leute vor mir. Ich bin als letzter dran und gebe dem Grenzer links meinen Paß. Während er guckt und scannt, wirft mir der Grenzer rechts einen Todesblick zu, gestikuliert auf meinen Kopfhörer und sagt, nein bellt: "EH-OH!"

So ein Arsch. Kann der das nicht freundlich sagen, oder wenigstens normal? Und genau das passiert einem in Frankreich mit offiziellen andauernd. Der französische Staat muß seine Bediensteten wirklich schlecht behandeln. Oder vielleicht stimmt es, was manche Engländer sagen: Frankreich ist einfach kein zivilisiertes Land.

Wenigstens freue ich mich jetzt ein wenig auf die angenehme Athmosphäre im UK und das ist ja auch was wert. Wo doch sonst schon alleine der Temperaturunterschied für Frust sorgt.

Au Revoir,
Jan

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