Heiß!

Nee, Hi!

In den letzten drei Wochen haben wir in Manchester ein ganz ungewöhnliches Leben geführt, ähnlich vermutlich wie die meisten Deutschen auch: Blumen gießen, nachts um 12 oben ohne im Garten sitzen und sich über jede noch so kleine Brise freuen, keine Ahnung wo meine Schuhe sein könnten, trage eh nur noch Sandalen, ... Kurz: Es war hier wie an der Côte d'Azur!

Es hat sich sehr bezahlt gemacht, mal an eben dieser Côte gelebt zu haben, denn im Gegensatz zu den meisten Kollegen und Nachbarn hier fühle ich mich pudelwohl. Und wenn ich an Regen und Wolken denke, kommt mir das nicht wie eine Erlösung vor, sondern ich denke eher "Och nöö!" und wünsche mir, daß beides erst in ferner Zukunft kommen möge, z.B. im Oktober oder am Tag, an dem der Nahe Osten friedlich ist.

Bis dahin genieße ich jede Minute. Sei es die halbe Stunde im Garten, während der mir Lilia Blaubeeren in den Mund stopft, weil sie selber die nicht mag (was sie übrigens ab und zu vergisst. Dann nimmt sie selber eine, verzieht ganz fürchterlich angeekelt ihr Gesicht und gibt sie mir), oder sei es das Bier um halb 12, ebenfalls im Garten, während dessen ich ein paar Satelliten am Himmel verfolge.

Sommer ist toll. Auch wenn es 6 Jahre Frankreich und 2 Jahre England gebraucht hat, bevor mir das klar geworden ist.

Jetzt aber schnell wieder raus, im Rechnerzimmer ist es einfach zu warm.

Nachtrag: Mitten in der Nacht wache ich auf, draußen blitzt und donnert es. Am Morgen dann ist alles naß und neblig. Die Wettervorhersage hatte noch am Abend was von "leicht bewölkt" gesagt, aber solch subtile Abstufungen kennt das Wetter hier wohl dann doch nicht, also regnet's und alles ist wieder normal.

Schade,
Jan