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The Fog

The Fog

Passend zum Remake des bekannten Horror-Klassikers durfte ich gestern auf dem Weg nach Hause mal wieder das schöne, englische Phänomen "Nebel" erleben. Souad hat seit kurzem einen englischen Führerschein, darf also auch alleine mit dem Auto fahren. Deswegen lasse ich jetzt das Auto auch im Winter öfter mal zuhause stehen und gehe zu Fuss. Da ich aber ein fauler Sack bin, nehme ich auch bei widrigen Witterungsbedingungen die Nordwestpassage, ist halt gut 10 Minuten schneller und sicher fast 1km kürzer...

Auf dem Weg nach Hause am Mittwoch nun hatte ich Glück. Ich verliess das Büro so gegen Viertel vor Fünf, es war also noch ein wenig hell. Man konnte von den anfliegenden Flugzeugen nur die Scheinwerfer sehen, und die Luft war ein wenig nass, und vor allem schweinekalt.

Wenn ich die Nordwestpassage nehmen will, folge ich Styal Road in Richtung Süden und biege nach etwa 20 Metern nach links in einen Pfad ein. Der Pfad führt schnurgerade nach Osten, zunächst zwischen Bäumen und den Parkplätzen der angrenzenden Bürokomplexe, dann über eine Brücke über die Eisenbahn, und dann wird er matschig und führt zwischen zwei Feldern durch zum Fussballfeld, auf dem ich bei meiner ersten Überfahrt so schön im Matsch versunken war.

Man kann normalerweise von der Strasse aus die Brücke sehen, und sobald man bei dieser angekommen ist, sieht man die ersten Häuser in Heald Green und im Hintergrund den Peak District. Ist schon ganz schön, eigentlich, wenn es mal nicht regnet.

Heute jedoch kann ich nichtmal die Brücke sehen, nachdem ich schon halb durch den ersten Teil durch gegangen bin. Die Luft ist auch nicht nur nass, sondern voller winziger Tröpfchen. Nicht unangenehm, aber man kann eben nicht weit gucken: The Fog

Winter

Ich mag Nebel.

In erster Linie liegt das sicher daran, daß man bei Nebel klasse Fotos machen kann. Wenn man seinen Fotoapparat bei sich hat natürlich. Und vor allem im Winter finde ich die Aussicht auf ein Feld im Nebel mit ein paar Bäumen darauf einfach klasse: Die Bäume haben keine Blätter und sehen eh schon leicht gruselig aus. Wenn man dann so einen Baum auch noch mit ein paar Baumkollegen im Hintergrund erwischt, letztere dabei dank Nebel fast schon unsichtbar, dann gibt das ein gutes Foto, finde ich.

Klar, daß ich den Fotoapparat nicht mitgenommen habe.

Mist.

Morgen regnet's bestimmt schon wieder...

Clown gefrühstückt

Meine Tochter ist ein Spassvogel! Neulich beim Essen sitzt sie so neben uns in Ihrem Sitz und steckt sich ein wenig lustlos Erbsen in den Mund. Souads Versuche, ihr ein wenig Broccoli zu geben, wehrt sie energisch ab, indem sie den Kopf wegdreht und das "Pfui-Gesicht" macht. Dann entschliesst sie sich plötzlich, mir eine der Erbsen anzubieten, und das nehme ich natürlich an, schliesslich will ich ja mit gutem Beispiel vorangehen und ihr zeigen, daß es gut ist, wenn man Dinge ißt, die einem am Tisch hingehalten werden.

Nach zwei oder drei Erbsen, die mir Lilia also in den Mund legt, fängt sie plötzlich an zu lächeln, nimmt die nächste Erbse und hält sie mir hin. Ich öffne den Mund und warte. Sie streckt den Arm aus und hält mir die Erbse in den Mund, grinst dann fies und zieht sie weg und ißt sie selber. Dann lacht sie sich scheckig.

Ich starre sie fassungslos an, und sie hält mir aus Mitleid eine weitere Erbse hin. Tja, haste gedacht, iss aber nicht so! Auch diesmal zieht sie die Erbse im letzten Moment weg, ißt sie selber und lacht uns dann beide an.

Nach dem dritten Versuch ißt sie dann ganz normal weiter.

Woher bitte hat meine Tochter in ihrem zarten Alter solche Ideen? Und warum weiss sie, daß das lustig ist? Sollte das etwa daher kommen, daß ich ihr manchmal Dinge hinhalte und dann im letzten Moment wegziehe, wenn sie sie greifen will? Ist das alles meine eigene Schuld?

So ein Kind dürfte das interessanteste Studienobjekt der Welt sein, könnte ich mir vorstellen. Ich jedenfalls freue mich schon auf jeden neuen Tag, schliesslich könnte er weitere Neuigkeiten mit sich bringen. Und ich bin wirklich gespannt, wie es wird, wenn sie erstmal laufen kann. Oder mit uns reden...

Dadadadada,
Jan

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